... diese Stimme, Erinnerungen weckend, Jahre nicht gehört, sofort wieder erkannt. Der Fernseher mutiert plötzlich von einer Hintergrundbeleuchtungsgeräuschkulisse zum Fokus.
Und Frau geht wie fremdgesteuert einen Weg, den sie lange nicht beschritt - zum Plattenregal. Hastiges Suchen zeitigt Ergebnisse: "Jessye Norman singt Schubert Lieder". Der ein vernachlässigt frustiges Dasein fristende Plattenspieler funktioniert ohne Murren. Texte von Goethe und Claudius schmerzlich liebevoll vertont, eine Symbiose die schon beim ersten Hören vor mehr als 20 Jahren leidvolle Erinnerungen an das erzwungene Auswendigpauken geliebter Lyrik wettmachte. Dies wird eine lange, genussvolle Nacht... (Mit einem Dank an meine Nachbarn, die nie bös' werden bei lauter Musik.)