Zehn Cent Erinnerung...
Wir mögen uns nicht. Oder besser: ich mag sie nicht. Wie es ihr damit geht, ist mir egal. Sie gibt Geräusche von sich, die meine Nerven strapazieren. Deshalb bekommt sie ihr Futter und darf es verdauen, wenn ich ihren Flatulenzen nicht lauschen muss.
Fütterung am Mittag. Ich lasse sie allein.
Bei meiner Rückkehr erwarte ich sie friedlich, doch sie kaut immer noch – mit monotonem, ewig wiederkehrendem Geschmatze und ohne Fortschritt in der Digestion.
Ich sehe und presse rot, zwinge sie, aufzuhören und entziehe ihr per Schlauch den Magensaft.
Als ihr Wiederkäuermaul aufspringt, speit es mir widerwillig seinen Inhalt entgegen: ein ihr für die Futterverwertung unerlässliches und nun geschreddertes Zähnchen und zehn Cent, fein patiniert.
Lange muss ihr die Münze hart aufgestoßen sein, um das Mahlwerkzeug so hinrichten zu können. Nachdem ich Geldstück und Zahnreste mühsam extrahiert habe, ist sie mir gram und verweigert beleidigt ihren Dienst.
Dabei habe ich sie stets mit sortenreiner Nahrung versorgt. Gefahr für ihre gesunde Verdauung bestand immer nur, wenn gedankenversunken und unsortiert von ihr bis dato unbekannten Händen zugefüttert wurde. Und mit diesem Wagnis war sie schon lange nicht mehr konfrontiert.
Ich betrachte verloren die Patina auf dem Geldstück, die samtig auch die Gedanken an Zeiten fröhlicher Herstellung von Mischfutter umhüllt.
Nur zehn Cent Erinnerung...
Fütterung am Mittag. Ich lasse sie allein.
Bei meiner Rückkehr erwarte ich sie friedlich, doch sie kaut immer noch – mit monotonem, ewig wiederkehrendem Geschmatze und ohne Fortschritt in der Digestion.
Ich sehe und presse rot, zwinge sie, aufzuhören und entziehe ihr per Schlauch den Magensaft.
Als ihr Wiederkäuermaul aufspringt, speit es mir widerwillig seinen Inhalt entgegen: ein ihr für die Futterverwertung unerlässliches und nun geschreddertes Zähnchen und zehn Cent, fein patiniert.
Lange muss ihr die Münze hart aufgestoßen sein, um das Mahlwerkzeug so hinrichten zu können. Nachdem ich Geldstück und Zahnreste mühsam extrahiert habe, ist sie mir gram und verweigert beleidigt ihren Dienst.
Dabei habe ich sie stets mit sortenreiner Nahrung versorgt. Gefahr für ihre gesunde Verdauung bestand immer nur, wenn gedankenversunken und unsortiert von ihr bis dato unbekannten Händen zugefüttert wurde. Und mit diesem Wagnis war sie schon lange nicht mehr konfrontiert.
Ich betrachte verloren die Patina auf dem Geldstück, die samtig auch die Gedanken an Zeiten fröhlicher Herstellung von Mischfutter umhüllt.
Nur zehn Cent Erinnerung...