Metamorphosen
Da stand er nun. Ratlos. Seine blühende Pflanze im Arm. Und er wusste nicht, wo sie fortan wohnen sollte. In den Garten mochte er sie nicht stellen. Aus Angst vor den Fragen der Nachbarn. Aus Furcht, ihre Herkunft preisgeben zu müssen. Der Duft ihrer Blüten zog in sein Haus. Er trug sie hinein.
Schon seit Jahren stand dort ein Gewächs auf seiner Fensterbank, das er nur mit großen Mühen immer wieder zum Blühen hatte bringen können. Dieses Gewächs schaute ihn nun traurig an und stieß mit letzter Kraft Lockstoffe aus seinen zerbrechlichen Blütenständen. Der ihm neuen Duftmelange fühlte er sich wehrlos ausgesetzt. Konnte er die blühende Pflanze dem um seine Aufmerksamkeit buhlenden Gewächs zumuten? Durften sie sich die Fensterbank teilen? Würde er es schaffen, beiden die ihrer Art entsprechende Pflege angedeihen zu lassen?
Das altvertraute Gewächs hatte ihn auch bei Wassermangel und fehlender Aufmerksamkeit nur zeitweise mit welkem Laub und trockenen Knospen gestraft. Die neue Pflanze trug er wegen ihrer aufregenden Blüten ins Haus. Sie sollte ihm Anker sein in wilden Träumen und er mochte es, sich im Glanz ihrer Blüten zu spiegeln.
Er wurde klein unter der Last seines Gewissenskonflikts. Im Antlitz sich grimmig wölbender Blätter des ihm treuen Gewächses konnte er nicht anders, als der neuen Pflanze einen Platz in einem entlegenen Winkel des Hauses zuzuweisen.
Er ertrug es nicht, dass ihn ihre immer frischen Blüten locken würden und er dem redlichen Gewächs nicht mehr unschuldig Nahrung und Dünger würde reichen können.
So zwang er sich zu vergessen, dass die Pflanze dort stand. Stetig sich verbissen kräuselnde Blätter des altgedienten Gewächses vor Augen, verbot er sich, ihren Duft zu genießen, sie zu wässern.
Aber er vermochte es auch nicht, sie außerhalb des Hauses, weit genug entfernt von den grundlos eifersüchtigen Blicken seines geliebten Altgewächses im Garten wuchern zu lassen.
Die neue Pflanze konnte sich nicht in ihr ungewolltes Schicksal fügen.
Sie erstrebte neues Leben – draußen, im Garten. Und so schickte sie ihre Samen mit einem unerwartet aufkommenden Luftzug ins Freie.
Friedlich nahm sie danach ihre verschmähten Blüten und Blätter ganz nah zu sich und fiel in eine Starre, aus der sie auch ihr wehmütig unentschlossener Gärtner nicht erwecken konnte.
Schon seit Jahren stand dort ein Gewächs auf seiner Fensterbank, das er nur mit großen Mühen immer wieder zum Blühen hatte bringen können. Dieses Gewächs schaute ihn nun traurig an und stieß mit letzter Kraft Lockstoffe aus seinen zerbrechlichen Blütenständen. Der ihm neuen Duftmelange fühlte er sich wehrlos ausgesetzt. Konnte er die blühende Pflanze dem um seine Aufmerksamkeit buhlenden Gewächs zumuten? Durften sie sich die Fensterbank teilen? Würde er es schaffen, beiden die ihrer Art entsprechende Pflege angedeihen zu lassen?
Das altvertraute Gewächs hatte ihn auch bei Wassermangel und fehlender Aufmerksamkeit nur zeitweise mit welkem Laub und trockenen Knospen gestraft. Die neue Pflanze trug er wegen ihrer aufregenden Blüten ins Haus. Sie sollte ihm Anker sein in wilden Träumen und er mochte es, sich im Glanz ihrer Blüten zu spiegeln.
Er wurde klein unter der Last seines Gewissenskonflikts. Im Antlitz sich grimmig wölbender Blätter des ihm treuen Gewächses konnte er nicht anders, als der neuen Pflanze einen Platz in einem entlegenen Winkel des Hauses zuzuweisen.
Er ertrug es nicht, dass ihn ihre immer frischen Blüten locken würden und er dem redlichen Gewächs nicht mehr unschuldig Nahrung und Dünger würde reichen können.
So zwang er sich zu vergessen, dass die Pflanze dort stand. Stetig sich verbissen kräuselnde Blätter des altgedienten Gewächses vor Augen, verbot er sich, ihren Duft zu genießen, sie zu wässern.
Aber er vermochte es auch nicht, sie außerhalb des Hauses, weit genug entfernt von den grundlos eifersüchtigen Blicken seines geliebten Altgewächses im Garten wuchern zu lassen.
Die neue Pflanze konnte sich nicht in ihr ungewolltes Schicksal fügen.
Sie erstrebte neues Leben – draußen, im Garten. Und so schickte sie ihre Samen mit einem unerwartet aufkommenden Luftzug ins Freie.
Friedlich nahm sie danach ihre verschmähten Blüten und Blätter ganz nah zu sich und fiel in eine Starre, aus der sie auch ihr wehmütig unentschlossener Gärtner nicht erwecken konnte.