Kapriolen
Verunglimpfung...
... und dabei wollte ich doch nur ganz schnell wissen, ob mir das Wetter am Wochenende einen Ausflug an den See gönnt.
Frühherbstliches Sinken...
... wahrgenommen bei Temperaturen, Rocklängen, Wachzeiten, Wolken, Stimmungen, Freiland-Getränke-Konsum, Hormonausschüttungen, Sonnenstrahlen, Blättern und UFOs.
summer gadget
Zehn Uhr, gefühlte 35 Grad. Hechelnd erreiche ich meinen Schreibtisch. Und da steht er, der Mini-Miefquirl. Einsam auf dem Schreibtisch der abwesenden Chefin. Luft, Kühle, Erfischung - die Erlösung - denke ich. Sofort setze ich das kleine Kerlchen in Bewegung. Leuchtend preist er mir seine Fähigkeiten. Erwartungsvoll bewege ich ihn zu meiner schweißbeperlten Stirn. Und was passiert? Nichts, nichts, nichts!!! Das Fönchen leuchtet mir
Ich gebe mich geschlagen, erkläre die Hitze zum Sieger und erliege schamlos der Verlockung einer halben Stunde morgendlichen Büroschlafes.
Schweizer Eigenarten
Statt eines gewohnt freundlichen 'Grüezi' stieß die verdutzte Beobachterin in einsamer Wildnis auf diesen Hinweis. Eine neutrale Nation im Waffenrausch? Wer hier einmal gedient hat, behält die Waffe zu Hause. Immer wieder ist in einschlägigen Boulevardblättern der tödliche Ausgang von Streitereien und Eifersuchtsdramen aufgrund einfach so vorhandener, gebrauchsfähiger Schießeisen zu lesen. Bewaffnet bis unter die Zähne sind sie, die Eidgenossen. Immer wieder wird gemunkelt, daß die Reserven der Armee des Alpenstaates hinter den vielzähligen Tunnelwänden des Landes lagern.
Und wer schießt jetzt hier auf wen - und warum? Vielleicht sollen einfach nur die verprellt werden, die eh nichts in den vor Finanzkontrollen geschützten Schließfächern einlagern.
Stille, weit und breit. Bisher.
Keinen der Termine wird die Beobachterin wahrnehmen
Gelüste
und einen trockenen Humor scheinen die Schweizer Kreatoren dieses Wegweisers zu besitzen. Die zielsuchende Kopfbewegung ließ den Blick auf einen bürgerlichen Vorgarten fallen. Das 'Schilda'-Rätsel bleibt ungelöst.
O.B.
… ohne Bedienung – am Tresen bestellen, bezahlen und selbst einführen was gerade umgesetzt wurde vom Angebot des Etablissements in Preisstufe 2.
Derartige Paraphernalien, einst das Konsumverhalten im Ostteil der Stadt regulierend, besitzen inzwischen Seltenheitswert. Beim Anblick von Holztäfelung, Velourstapete und Angebotstafel keimen Erinnerungen auf, die sich so nie wirklich festgesetzt haben im Erlebnisspeicher. Gedanken fangen an zu kreisen: wo warst du, als andere hier saßen und zechten, ihren sauer verdienten Lohn durchbrachten? Blutjung und neu in der ‚Hauptstadt’, dem Provinzmief entflohen, neugierig auf alles? Beim Lesen der Geschichte dieser Lokalität, die heute wieder ‚in’ ist, stellt Frau dann fest, daß sie offensichtlich gleich inmitten der, bereits aus besagter Kneipe umgezogenen, ‚Szene’ angekommen war. Doch anders war es dort auch nicht. Wichtig schienen die Umzügler, die eine Ankunft prägten, ein neues, in Nischen begrenzt freies Leben begleiteten.
Zwanzig Jahre später ist von den Dörfern in der Großstadt wenig geblieben – verschwimmende Orte, verlegte Erinnerungen.