"Schmerz laß nach"...
… ist in diesem Fall kein Aufschrei sondern Synonym eines einst markigen Werbespruchs für ein Mittelchen „millionenfach bewährt bei Hühneraugen, Hornhaut und Warzen“. Solcherlei, heute oft skurril anmutender Zeilen finden sich viele in der Ausstellung “Flieg Johanna, flieg… – Eine Reise durch die Werbewelt der DDR“ in den Schönhauser Allee Arcaden.
Alle sind sie hier versammelt: Tele-Otto, früher Lottogewinne von bis zu 500.000 Mark versprechend, die seifenblasenumgebene Fewa-Johanna, das Messemännchen, Symbol der Leipziger Vorzeigeschau „Messe der Meister von Morgen“, der sprittige Minol-Pirol und, und, und.
Höhen und Tiefen ostdeutschen Werbeschaffens und originale Produktbeispiele der 50er bis 70er Jahre vereint die Ausstellung auf zwei Etagen. Ein äußerst belustigendes Beispiel ist „Yvette intim“ ein Unterleibswässerchen „empfohlen auch für den Mann“.
Reklame war ein fester Bestandteil der DDR-Volkswirtschaft. Designed, betextet und plakatiert wurden, mal mehr mal weniger peppig, hauptsächlich Konsumgüter der konkurrenzlosen Wirtschaft des Landes. Dabei schielten die Kreativen gelegentlich auch Richtung Westen.
Mit Symbolfiguren propagierten die Werber oftmals Aktionen zur Verbesserung des Handelsangebotes. Korbine Früchtchen, eine Erdbeere, popularisiert durch die Kinderzeitschrift „Frösi“ (Fröhlichsein und Singen), rief so zum Sammeln von Wildfrüchten auf, um diese in Konsum und HO anbieten zu können.
Ab 1959 gab es auch Fernsehwerbung. In den „Tausend Tele Tips“ wurden Ladenhüter und Neuheiten inländischer Produktion beworben. Manchmal auch mit Pannen. So verschwand ein Geschirrspüler schnell aus dem Programm, hatte er doch rufschädigenderweise diverse Küchen geflutet. Als Warenengpässe immer offensichtlicher und in Volkes Munde besprochen wurden und man staatlicherseits insgeheim feststellte, daß es kaum Konsumgüter zu bewerben gab, stellte man 1976 kurzerhand den Feldversuch schwarz-weißer Buntmalerei ein.
Bis heute aber sitzen wohl bei manchen Zeitgenossen Melodien zu Slogans wie „Baden mit badusan, badusan, badusan“ unlöschbar in den Gehirnwindungen.
Für gelernte DDR-Bürger bietet die Ausstellung außerdem die äußerst amüsante Möglichkeit des Abkürzungsratens. Wer kann erinnern was OGS (Obst-Gemüse-Speiskartoffeln) oder AKA-Elektrik (Aktiv auf dem Markt – Konzentriert in der Handelstätigkeit – Aktuell im Angebot) bedeuten?
Noch bis 16. September empfiehlt sich diese Zeitreise der etwas anderen Art als kleiner Bildungsurlaub in der Shoppingpause.
Alle sind sie hier versammelt: Tele-Otto, früher Lottogewinne von bis zu 500.000 Mark versprechend, die seifenblasenumgebene Fewa-Johanna, das Messemännchen, Symbol der Leipziger Vorzeigeschau „Messe der Meister von Morgen“, der sprittige Minol-Pirol und, und, und.
Höhen und Tiefen ostdeutschen Werbeschaffens und originale Produktbeispiele der 50er bis 70er Jahre vereint die Ausstellung auf zwei Etagen. Ein äußerst belustigendes Beispiel ist „Yvette intim“ ein Unterleibswässerchen „empfohlen auch für den Mann“.
Reklame war ein fester Bestandteil der DDR-Volkswirtschaft. Designed, betextet und plakatiert wurden, mal mehr mal weniger peppig, hauptsächlich Konsumgüter der konkurrenzlosen Wirtschaft des Landes. Dabei schielten die Kreativen gelegentlich auch Richtung Westen.
Mit Symbolfiguren propagierten die Werber oftmals Aktionen zur Verbesserung des Handelsangebotes. Korbine Früchtchen, eine Erdbeere, popularisiert durch die Kinderzeitschrift „Frösi“ (Fröhlichsein und Singen), rief so zum Sammeln von Wildfrüchten auf, um diese in Konsum und HO anbieten zu können.
Ab 1959 gab es auch Fernsehwerbung. In den „Tausend Tele Tips“ wurden Ladenhüter und Neuheiten inländischer Produktion beworben. Manchmal auch mit Pannen. So verschwand ein Geschirrspüler schnell aus dem Programm, hatte er doch rufschädigenderweise diverse Küchen geflutet. Als Warenengpässe immer offensichtlicher und in Volkes Munde besprochen wurden und man staatlicherseits insgeheim feststellte, daß es kaum Konsumgüter zu bewerben gab, stellte man 1976 kurzerhand den Feldversuch schwarz-weißer Buntmalerei ein.
Bis heute aber sitzen wohl bei manchen Zeitgenossen Melodien zu Slogans wie „Baden mit badusan, badusan, badusan“ unlöschbar in den Gehirnwindungen.
Für gelernte DDR-Bürger bietet die Ausstellung außerdem die äußerst amüsante Möglichkeit des Abkürzungsratens. Wer kann erinnern was OGS (Obst-Gemüse-Speiskartoffeln) oder AKA-Elektrik (Aktiv auf dem Markt – Konzentriert in der Handelstätigkeit – Aktuell im Angebot) bedeuten?
Noch bis 16. September empfiehlt sich diese Zeitreise der etwas anderen Art als kleiner Bildungsurlaub in der Shoppingpause.