Seit der Job ein Aufstehen vor dem ersten Hahnenschrei nicht mehr vorsieht, genieße ich das Weckerklingeln zu für Nachtaktive moderaten Zeiten.
Wegen eines Handwerkertermins quälte ich mich allerdings heute um sechs aus dem Bett. Doch der zu nachtschlafener Stunde avisierte Reparateur erschien nicht. Ein Anruf bei der Firma ergab: selbst Schuld. Ausgemacht war der 7. Februar. Pech, wenn man selbstgekrizelte Zahlen nicht mehr lesen kann und so Termine verwechselt. Zurück ins Bett? Zu spät. Ein Hektoliter Kaffee hatte mein System aktiviert.
Es ist erstaunlich, was in zwei Stunden morgendlicher Stille so alles zu schaffen ist: Zeitung gelesen, in Blogs gestöbert, den Schreibtisch aufgeräumt, regelmäßige Frühaufsteher mit SMSen beglückt, eine Maschine Wäsche gewaschen und aufgehängt, den Wocheneinkauf erledigt...
Mir dämmert, warum mancher die Morgenstunden so mag und trotzdem werde ich wohl nie ein früher Vogel.

benennt David Rokeby seine interaktive Video-Installation auf der Transmediale. Überwachungskameras fangen die Besucher der Ausstellung ein und projizieren sie zeitversetzt und überlagert auf dem linken Screen oder zeigen Einzelpersonen auf dem rechten und schreiben ihnen zufällige Adjektive zu.
Got ya, denke ich, fängt dieser Schnappschuß doch den Begeisterungsgrad des Rezipienten (allerdings lediglich den ausgestellten Werken geschuldet) 'zufällig' treffend ein.