Rot-Wein(en)
Security beim Discounter. Das ist neu beim Billigheimer meines Vertrauens. Und prompt passiert, was mir noch nie passiert ist. Beim Griff nach einer Flasche Wein fallen zwei. Mit lautem Klirren auf den Boden. Rot läuft es über meine Hose. Mit den Knien versuche ich weitere kipplige Flaschen vor dem Sturz zu bewahren. Der Sicherheitsmensch reagiert sofort (die sieht ja nicht aus wie eine Vandalin - aber man weiß ja nie), rennt zu mir, befreit die Flaschen aus ihrer Krisensituation und mich aus meiner misslichen Körperstellung. Puterrot im Gesicht (und an den Hosenbeinen) stammele ich eine Entschuldigung. Der Herr, breit wie hoch, wirft mir einen grimmigen Blick zu (sinnlose Mehrarbeit wegen einer verpeilten Tussy). Eine Mitarbeiterin eilt herbei und meint: "Alles nicht so schlimm, ich wische das auf." Ich mutiere farblich zum Alarmknopf, biete Hilfe beim Aufwischen an und selbstverständlich die Bezahlung des entstandenen Schadens. Beides lehnt sie ab. Akribisch beäugt vom Wachmann setze ich unsicher den Einkauf fort, schaufele mehr in den Wagen als ich brauche. Ein schlechtes Gewissen ist ein mieser Einkaufscoach. Ich fühle mich doppelt verfolgt. Vor der Kasse greife ich zu einem Blumenstrauß und bitte die Kassiererin, diesen der Kollegin zu geben, die sich meinetwegen durch Scherben und Rotwein wischen musste.
Fazit: Hose futsch. Und mein Weinhändler freut sich über steigenden Umsatz, denn bei ihm muss ich die Flasche nicht selbst aus dem Regal ziehen.
Fazit: Hose futsch. Und mein Weinhändler freut sich über steigenden Umsatz, denn bei ihm muss ich die Flasche nicht selbst aus dem Regal ziehen.