Ausgestelltes

Hot Spot ...

Mona Hatoum

… benennt Mona Hatoum ihre raumgreifende Installation die noch bis Anfang Juni in der Galerie Max Hetzler zu erleben ist.
Ein Globus von zwei Meter Durchmesser steht, auf einem Skelett das auf stählerne Längen- und Breitengraden reduziert ist, im abgedunkelten Raum. Gebogte Neonröhren bilden die Umrisse der Kontinente, leuchten mit gläserner Zerbrechlichkeit in orangerot.
Schon der mehrdeutige Titel führt die sinnliche Verspieltheit, mit der die Installation daher kommt, ad absurdum. Eine scheinbare Vertrautheit mit dargestellt Bekanntem zieht den Besucher in den Bann. Jedoch offenbart vorgeblich Alltägliches sehr schnell seine zwiespältige Faszination von Verführung, Verspieltheit, Macht und Bedrohung.

1952 in Beirut geboren und seit 1975 in Großbritannien lebend, wurde Mona Hatoum Mitte der 80er Jahre mit Videoarbeiten und Performances bekannt, in denen sie sich intensiv mit dem menschlichen Körper auseinander setzte (Corps étranger, 1994).

Die Handschrift der Künstlerin ist mittlerweile unverwechselbar. Hot Spot knüpft an frühere Licht-Arbeiten (Light Sentence, 1992) an. Rötliches Licht, gleichzeitig Wärme und Warnung suggerierend, haucht den Grenzen der Kontinente, die hier nur Metaphern sein können, Leben ein. In verspielt daher kommender Ästhetik wird eine globale Bedrohung, die fast zur globalen Normalität verkommen zu sein scheint, eindringlich verdeutlicht.
Eine einfühlsame Ansprache des Rezipienten zwingt selbigen, sich, aus einem gefühlten Konglomerat ästhetischer und politischer Eindrücke heraus, mit der bitteren Wirklichkeit auseinander zu setzen. Physisches Erleben schickt Gedanken in neue Sphären.
Was bleibt sind bedrohliche Beunruhigung und wache Sinne.

Ephemere Archaik

Ephemer-1

Kälteklirrende Bruchstücke eines sich stetig wiederholenden Naturschauspiels – ihres Ursprungs beraubt.
16000 Jahre braucht das Eis, um vom Zentrum zum Rand des Vatnajökull Gletschers zu wandern. Tosend stürzt es dann vor der Südküste Islands ins Meer und mit ihm schmilzt erstarrte Zeit in den Fluten.
Sechs Tonnen dieser eisigen Vergänglichkeit hat Olafur Eliasson nach Berlin transportieren lassen und im Schauraum der Galerie Neugerriemschneider (Linienstraße 155) zu einer auratisch wirkenden Installation vereint.
Fröstelnd durchwandert der Besucher den von einem gewaltigen Aggregat auf minus sechs Grad gekühlten Raum.
Bläulich schimmert das Eis, dunkle Einschlüsse lassen die Gewalt der Natur gewahr werden.
„your waste of time“, so der Titel der Installation, spielt auf eindringliche Weise mit der Wahrnehmung des Wechselspiels von Natur und Technik. Die Laufzeit der Präsentation schiebt den natürlichen Wandel von Struktur und Aggregatzustand auf, verhindert ein Auflösen des Konkreten in der Masse.
Mit einer einfachen und gleichzeitig kühnen Idee schafft Olafur Eliasson Sinnlichkeit wie sie direkter nicht sein kann.
Und wenn in zwei Wochen das Kühlaggregat abgeschaltet wird, wird vergehen, was an diesem Ort nie wirklich war.

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Meinungen

sie haben doch nicht...
das reisefieber und die fotolust "kurriert"? ich vermiss...
Ranunkelchen - 27. Mai, 23:14
auch von mir....
... alles gute nachträglich.
Doro (Gast) - 10. Mär, 17:13
hab lieben dank!
Paula notes - 8. Mär, 23:03
herzlichen glückwunsch!...
schneck08 - 6. Mär, 00:04
ich selbst
kanns aus 9monatiger eigener abstinenz nur empfehlen!...
ranunkelchen (Gast) - 12. Okt, 21:35
ja, sicher
und fern und scheinbar nicht erreichbar. aber für mich...
Paula notes - 6. Sep, 01:12
der nachthimmel hat's...
der nachthimmel hat's gut.
schneck08 - 5. Sep, 10:14

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