K.: "Die Kneipe in der wir neulich nachts alle waren, würde ich ja gern mal voll sehen."
S.: "Hast du doch."
Er, neu, mit ungewohnten Aufgaben betraut: "Hast du was Härteres da?"
Sie, seit langem genau und glücklich da: "Nein, mein Mann ist noch nicht zu Hause."
K.: "Was hast du denn jetzt am Start?"
B.: "Na den Englischlehrer und das Sahneschnittchen."
K.: "Das Sahneschnittchen?"
F.: "Den habe ich gesehen, der ist eingebildet, grau im Gesicht und hat lange Falten um den Mund."
K.: "Dann hat der sicher ein Magenkarzinom."
F.: "Na dann nennen wir ihn doch 'das Magenkarzinom'."
Er: "Schuhe oder Möbel?"
Ich: "Möbel."
Er: "Auf der Straßenseite gibt's aber keine Sonne!"
wurden vor dem inneren Auge Chancen evaluiert. Gedacht 50:50. Erhofft 70:30. Erlebt 100 (Maßeinheit unbestimmbar). Und eines ist sicher:
geteert und gefedert wird erst im nächsten Leben!
Definition: Umfasst alle Vergünstigungen, die, sich selbst als Alphatiere apperzipierende, männliche Halbweltler an Geschlechtsgenossen vergeben, um sich selbige gefügig zu halten und das unmittelbare weibliche Umfeld zu diskreditieren.
Aufstehen mit der Sonne, auch wenn die meint, ihre Bettdecke in den beginnenden Tag schleifen zu müssen.
Im sanftlichtigen Morgen hochgewachsener, fürsorglicher Altersmilde begegnen. Mit seinen ersten Sätzen nimmt er mir überschüssige Fahrt. Als wolle er mich beschützen, vor mir selbst, vor den Gefahren die außerhalb seines Kosmos lauern. Da draußen dann, in der Welt die weniger den Ziffern gehört als seine, da strömt mir die Spree ein Meer entgegen. Reisen sollte ich, hatte er gesagt. Es gäbe doch immer einen Grund. Ich könnte mir doch einen ausdenken und ihn anschließend gut mit Zahlen füttern. Und dann würde das Reisen leichter.
Unterwegs fühle ich Indien und lasse doch den Tee im Laden. Nähme ich ihn mit in die Arbeitsstube, bliebe ich dort länger, denke ich. Milchmädchenrechnung. Einen Kaffee beim Franzosen. Meine Blicke folgen frech leuchtenden Augen bis zurück hinter ihre Zeitung und dann abwärts, aus Neugier und weil der Einblick papierern verdeckt. Bloße Füße in Leinen, mädchenhaft verschränkt, treiben mich zurück aufs Trottoir.
Ein wenig von seiner Milde habe ich mitgenommen, ohne ihn darum zu bitten. Und sie lässt mich lächeln und über Steine schweben.
Und im nächsten Jahr schöbe er nur mein Boot an, auf dass ich vom Ufer wegkomme. Das mit dem Rudern klappe doch schon sehr gut. Meint er.
Die Gliedmaßen schleppen den Körper durch lange Tage und kurze Nächte. Anmut und Gleichklang sind auf der Flucht.
Der Magen hat die Kommunikation eingestellt. Nahrung wird ihm deshalb in notwendigen Dosen, bestimmt von Erfahrungsparametern, zwangsverabreicht.
Die Haut sucht ihre Sensoren. Zu lange schon gab es keine Erprobungsphase mehr.
Das Hirn läuft hypernervös im Stand-by-Modus.
Nur der Tee schmeckt noch wie Zuhause.
Worte. Sie entfleuchen unbemerkt und suchen sich ihren Weg. In den Verästelungen unbekannter Territorien wächst ihnen Bedeutungshoheit. Ihre Einschlagkraft vernichtet gewohnte Wahrnehmungen. Irreparabel.
Ich häng' dem Tag den Mantel auf den Nagel. Die Taschen vollgestopft mit Worten.